Veröffentlicht am 28.08.2011
Ja, der Ken, der uns auch die Säulen der Erde und noch knapp 20 andere Bücher geschenkt hat. Der Mann schreibt wie eine Maschine und ich will ihm weder Handwerk noch Imagination absprechen, denn wer Millionen Bücher verkauft muss ja gut sein.
Sein letzter Roman beginnt in der Zeit vor dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges und endet Anfang 1923. Im Zentrum des Geschehens stehen zwei ungleiche englische Geschwisterpaare, Earl Fitzherbert nebst Schwester Maud und die beiden Bergarbeiter Kinder Ethel und Billy. Dazu packt Follett eine ganze Menagerie an weiteren Darstellern, darunter Deutsche, Russen und Amerikaner. Die ganze Truppe wird einmal rund um den Erdball gejagt, der schon vor hundert Jahren ein globales Dorf war, denn man trifft sich in Frankreich auf dem Schlachtfeld, in Sibirien zur Weltrevolution und in Buffalo beim Tee. Das Ganze in typischer Follett Manier gewürzt mit Liebe, Triebe und Drama. Das ganze Elend wird in der Schlussszene deutlich, in der der Earl im Westminster Palace die Treppe herunter geht und dabei auf Ethel trifft, die die Treppe hinaufgeht. Haben es alle auch wirklich verstanden? Erster Weltkrieg vorbei, ehemalige Haushälterin und natürlich Mutter seines Bastards geht hinauf, Adliger runter = Sturz der Titanen! Darauf muss man erst mal kommen.
Wenn nicht der sauber recherchierte geschichtliche Hintergrund als roter Faden diesen würde, wäre es ein Buch zum weglegen. So aber ist es eine amüsante Rekapitulation verschütteten Wissens mit all den Zutaten die Geschichtsbüchern fehlen, weswegen sie ja auch niemand liest. Danke Ken!
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